Konkordantes NT (KNT)(Dünndruck=Zusatz) | Revidierte Elberfelder | Elberfelder1905 | Luther1912 | Schlachter |
Demnach nun, wie es durch die eine Kränkung für alle Menschen zur Verurteilung kam, | Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis <kam>, | also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, | Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, | Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte – |
so kommt es auch durch den einen Rechtsspruch für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. | so auch durch eine Gerechtigkeit[A] für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.A) o. Rechtsspruch, o. Gerechtsprechung, o. Rechtstat | so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. | so ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen. | so führt auch das gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung. |
Tod = Verdammnis?
Was ist hier mit „eine Kränkung“ und „den einen Rechtsspruch“ (KNT) gemeint? 1. Kor. 15,22 gibt hier deutlicher Auskunft: „Denn wie durch Adam alle starben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht“. Die Aussage ist also, dass es eine doppelte Pauschalverurteilung gibt, die ausnahmslos alle Menschen betrifft: Durch den Sündenfall eines Menschen (Adam) wurde die gesamte Menschheit nach ihm sterblich, auch in geistlicher Hinsicht. Geistlich tot ist ein Mensch, wenn er keine Geistesgemeinschaft mit Gott hat (1.Johannes 3,14; Offenbarung 3,1; 1.Timotheus 5,6; Lukas 15,24ff; Epheser 5,14). Diesen Tod erleiden alle Menschen – sie sind solange tot, bis Christus sie erlöst, bis sie also gläubig werden. 1. Kor 15,22 und Römer 5,18 sagen nun deutlich, dass letztlich alle durch Christus aus diesem geistlichen und körperlichen Tod heraus geholt werden. Römer 5,18 sagt außerdem, dass das nichts als gerecht ist, schließlich kam der Tod auch ohne das Zutun der Menschen nach Adam über sie. Das ist also die vollkommene und logische Gerechtigkeit Gottes. Dies wird deutlich in der Übersetzung nach Schlachter und im Konkordanten Neuen Testament.
Die Luther- und Elberfelderübersetzung spricht nun davon, dass alle Menschen „verdammt“ wurden. Verdammnis entspringt dem lat. „damnare“ und bedeutet (Wahrig, Deutsches Wörterbuch): „verflucht, alle die zur Höllenstrafe verdammt worden sind“. Demnach kommt also jeder Mensch in die „Hölle“, wird aber außerdem auch noch gerechtfertigt? Das ist natürlicher grober Unsinn: Hier liegt eine weitere krasse Fehlübersetzung bzw. -interpretation von Aussagen der Bibel vor.
Der Grund für diese Übersetzung ist die Erbsündenlehre des Augustinus (354-430). Er stellte die abstruse Theorie auf, dass jeder Mensch „Mittäter“ beim Sündenfall des Adam gewesen sei und deswegen auch eine endlose Höllenstrafe für jeden Menschen gerechtfertigt sei (was der schlechten lateinischen Übersetzung der Vulgata zuzuschreiben ist, die Römer 5,12 mit „Sünden in statt durch Adam“ übersetzte – Augustinus beherrschte kein Griechisch) und die dann durch die Geschlechtslust bei der Geburt auf jeden Menschen übertragen wird. Durch Adam wurde also seiner Meinung die Perspektive der Verdammung vererbt. Nur ein Teil, die von Gott auserwählten Menschen, werden davon erlöst (ein nicht erwähltes Baby landet also in der Hölle). Diese klare Irrlehre sollte wohl mit dieser Übersetzung in die Bibel getragen werden.
Das Grundtextwort, dass hier wie auch an anderen Stellen mit „verdammen/Verdammnis“ übersetzt wurde, lautet „kata krisis“, wörtlich „Verurteilung“. An folgenden Stellen wurde statt Urteil, Verurteilung z.B in der Lutherübersetzung mit „Verdammnis“ übersetzt: Mk. 12,40; Lukas 20,47; 23,40; 24,20; Rö. 3,8; 5,16f; Rö9,22; 2. Kor. 3,9. Außerdem wurde das Grundtextwort „ap ollumi“ (wörtlich: „ganz-auflösen“) mit Verdammnis übersetzt, statt mit „umkommen, untergehen“ (im Sinne von Sterben): Mt. 7,13; Römer 9,22; Phil. 3,19; 1. Tim. 6,9; 2. Petrus 2,1ff; 3,7; Offb. 17,8-11.
An folgenden Stellen ist zudem der Tod in der Gehenna gemeint: Mt 23,14 (Sohn der Gehenna), Mat. 23,33 (Gericht der Gehenna). Der Begriff „Verdammnis/verdammen“ ist also unbiblisch und hat mit keinem Grundtextwort etwas gemein.